Briefe

Marc.
Ich vermisse dich. Ich vermisse dich unheimlich, das kannst du dir gar nicht vorstellen.. oder vielleicht doch, ich weiß wie du deine Mutter vermisst hast. Vielleicht reicht mein vermissen da ja nicht einmal ran.. Aber ich vermisse dich. So sehr, wie ich noch nie jemanden vermisst hab. Das schlimme ist, dass ich weiß, ich werde dich nicht wieder sehen. Wenn man jemandem lebe wohl sagt, besteht immer die Chance, oder sogar die Sicherheit dass man sich wiedersieht. Bei dir nicht. Hast du es nicht versprochen? Deine letzten Worte? „Pass auf dich auf, meine Kleine. Wir sehen uns wieder, ich hab dich lieb.“ In deinem Abschiedsbrief hast du auch versprochen, dass wir uns wieder sehen werden.. aber das kann dauern, denn dafür muss ich sterben. Aber das darf ich nicht, auch wenn ich sofort alles hinschmeißen würde nur um wieder bei dir zu sein. Aber du wärst sauer, wenn ich genauso handeln würde wie du, das weiß ich.. Hast du es bereut? Hast du bereut, dass du alles beendet hast? Ich will dir so viele Fragen stellen, aber du bist nicht mehr da um sie zu beantworten. Du hast gesagt, du bleibst immer bei mir.. Jetzt bist du nicht da, du bist weg. Und ich bin allein. So wie ich es vorher war, so wie ich es immer sein werde. Du bist der einzige gewesen, der mir das Gefühl der Einsamkeit genommen hat. Und jetzt? Jetzt bist du weg, einfach weg.. Ich war sauer auf dich, und ich schäme mich im Nachhinein dafür. Ich weiß ja, wie du dich gefühlt hast. Ich kenne das, aber ich war sauer bei dem Gedanken, dass ich noch hier bin während du gehen durftest. Bei dem Gedanken, dass du mich allein gelassen hast, obwohl du es versprochen hattest.. Jetzt bin ich dir nicht mehr böse. Es ist okay, ich werde wohl damit klar kommen müssen. Ich verstehe dich, sehr gut sogar. Ich denke, du hast die falsche Entscheidung getroffen.. aber du kennst mich, ich kann dir nicht lange böse sein. Außerdem ist es dein Leben, deine Entscheidung.. Und wenn es deine Entscheidung war mich allein zu lassen, muss ich damit leben. Ich vermisse dich, jeden Tag ein bisschen mehr. Jeden Tag wünsche ich mir dein ansteckendes Lachen zurück, deine strahlenden Augen die irgendwie immer verraten haben was du fühlst. Zumindest für mich, ich wusste immer wie es dir geht.. Ich vermisse, wie die Zeit mit dir so schnell rumging. Ich vermisse dass wir manchmal stundenlang nebeneinander gesessen haben, ohne etwas zu machen und es trotzdem nie langweilig war. Ich vermisse wie wir jedes mal wenn einer von uns Liebeskummer hatte Chips, Cola und Fanta gekauft haben. Dann haben wir Horrorfilme geguckt und gelacht, und uns geschworen, dass wir irgendwann heiraten und einfach auf die Liebe scheißen. Jetzt ist wohl doch alles anders gekommen. Ich weiß nicht, wie viele Briefe ich schon an dich geschrieben habe, aber es waren verdammt viele. Ich komm nicht von dir los, ich kann den Gedanken dich loszulassen nicht ertragen. Du bist weg, aber irgendwie bist du immer noch hier. Ich hoffe, es geht dir besser, wo auch immer du jetzt bist.. Warte auf mich, wir werden uns wieder sehen. So schnell wie möglich. 
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Den Brief hier habe ich nicht geschrieben, ich habe ihn bekommen.






Meine Kleine ♥


Wenn du diesen Brief jetzt liest, dann ist es wohl so weit. Es tut mir so, so unendlich leid, dass ich dich alleine gelassen hab! Ich wollte dich nicht in dieser grausamen Welt zurück lassen.. Aber es ging nicht anders. Ich hab dir nie gesagt, dass ich suizidgefärdet bin. Ich glaube, du hast es trotzdem gewusst.. Du hast mich manchmal so angesehen, mit diesem Blick.. Du hast mich immer durchschaut, ich konnte dir nie was vormachen. Weißt du, dass du der wichtigste Mensch in meinem Leben warst? Du warst die einzige, die mich genommen hat, wie ich war.. Niemand sonst hat das getan. Alle wollten mich verändern, wollten dass ich dies und jenes tue. Du wusstest, dass es mein Leben war, und damit meine Entscheidung.. Du hast mich nie gedrängt etwas zu tun das ich nicht wollte, auch wenn du manchmal sauer warst, weil ich wieder so dumm und blind war.. Das hier war meine letzte Entscheidung. Die Entscheidung, mein Leben zu beenden. Irgendwann werden wir uns wiedersehen, das verspreche ich dir! Bis dahin musst du dein Leben ohne mich leben, aber ich werde immer bei dir sein. Ich lass dich nie allein, niemals. Du bist eine kleine Kämpferin, du schaffst das. Du schaffst immer alles, ich habe nie ein Mädchen getroffen, das so stark ist wie du.. Du hast immer alles in den Griff gekriegt, du hattest immer die Kontrolle über alles.. Du bist wundervoll, vergiss das nie. Vergiss mich nicht, ich bin immer bei dir. Du bist nie allein.
Dein bester Freund. ♥
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Der folgene Brief ist ein Abschiedsbrief den ich mal geschrieben habe, schon vor ein paar Monaten..

Alex.
Ich weiß nicht, ob du dich noch an den Text erinnern kannst, den ich dir mal geschickt habe. Es ging darum, dass man am Tag 86400 Sekunden zur Verfügung hat, und dass man mit diesen machen kann was man will, aber auch, dass man sie nicht zurück geben kann, wenn man sie nicht genutzt hat.
Ich weiß, dass du wahrscheinlich im Moment viel weinst. Und dass du sterben willst, es vielleicht sogar vorhast, weil du es vorher schon wolltest und jetzt noch mehr Grund dazu hast, meinetwegen. Und ich verstehe das. Ich weiß, dass du jetzt eine Zeit in Selbstmitleid ertrinken musst, und dass du nicht sofort einfach weiter machen kannst, als wäre nichts gewesen. Aber bitte denk daran, dass du jeden Tag 86400 Sekunden vergeudest, an mich. Und das, obwohl ich nicht einmal mehr da bin. Ich will nicht, dass du dein Konto vergammeln lässt und jeden Tag einfach alles verschwendest, die Zeit nicht nutzt. Ich bitte dich, räum dein Konto ab, gib alles aus, jede einzelne Sekunde, koste sie aus. Irgendwann wird dein Konto geschlossen. Und dann ist es zu spät. Dann sehen wir uns wieder, und deine Mutter siehst du auch wieder, aber bis dahin warten wir hier auf dich. Du bist länger tot als lebendig, und wenn du erst mal tot bist, wirst du das auch noch sehr lange sein. Für immer eben. Also nutze diesen kleinen Zeitraum Leben der dir gegeben ist. Bitte. Ich will dich glücklich sehen, von da aus, wo auch immer ich jetzt bin.
Ich liebe dich.
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Alle sagen immer, die erste Liebe ist etwas besonderes. Die vergisst man nie. Die liebt man immer. Vielleicht stimmt das, zumindest ein bisschen. Vielleicht wird da immer ein bisschen Liebe sein, und vergessen tue ich sowieso nicht. Höchstens verdrängen. Aber ich werde immer jede Sekunde im Kopf haben, jedes deiner Worte. Jedes 'ich liebe dich'. Aber, bist du deshalb etwas Besonderes? Es gab nicht wirklich viele schöne Momente. Ist es so etwas besonderes mit uns gewesen, bloß weil du der erste warst? Ich meine, ist das wirklich so wichtig? Angenommen irgendwann, in zehn Jahren treffe ich einen Mann und verliebe mich Hals über Kopf, und heirate ihn dann, dann spielt die Person doch eine viel wichtigere Rolle in meinem Leben als du. Nur weil du der erste warst, na und, das hätte auch jeder andere sein können wenn ich dich nicht getroffen hätte. Ich glaube, es ist viel wichtiger, wer der letzte ist. Ich muss begreifen, dass du nicht wichtig für mich bist, und ich glaube das schaffe ich langsam. Das Problem ist, dass ich dich sofort verdrängt habe und mir nie die Mühe gemacht habe, mit dir abzuschließen. So wie bei allem anderen auch. Aber weißt du, ich sehe jetzt durch dich, was für ein Glück ich gehabt habe.. Ich hätte mich wieder in jemanden wie dich verlieben können. Vielleicht habe ich das ja, wer weiß.. Aber ich weiß zumindest, dass er mich nicht einfach gehen lassen würde wie du, oder zumindest hoffe ich das. Also nein, die erste Liebe muss nicht zwangsläufig etwas Besonderes sein. Wir reden uns das nur manchmal gerne ein, weil es dadurch magischer wird, romantischer. Aber im Grunde ist es egal, wer der erste ist. Es zählt nur, wer der letzte ist..

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Luca
Ich erinner mich im Moment noch mehr an dich als sonst. Du hast Karneval geliebt. Wenn ich in der Stadt stehe und alle Leute mit den Kostümen und dem Alkohol sehe.. Das war einfach deine Welt. Wir waren nicht so gute Freunde, ich weiß. Wir haben uns nur ein paar Wochen gekannt. Aber ich hab dich wirklich sehr gern gehabt. Ich habe es geliebt jeden Abend mit dir zu telefonieren, deine Stimme zu hören. Ich habe mir gerne deine Probleme angehört und du dir auch meine. Wir haben wirklich ernste Gespräche geführt, wenn wir nicht gerade irgendeine Scheiße geredet haben. Kannst du dich noch an die Steine erinnern? Das Leben ist wie ein Stein. Wir sind alle nur Steine.. Ich habe jetzt niemanden mehr, mit dem ich solche Gespräche führen könnte, weil niemand meine Gedankengänge so versteht wie du das getan hast. Es hat mich wirklich verletzt, als ich damals deinen Abschiedsbrief gelesen habe. Nicht, weil schon wieder ein Freund weg war, für immer. Sondern weil du es warst, mein Luca, auch wenn ich dich nicht lange kennen durfte. Ich denke heute Nacht an dich. Meine Gedanken werden den ganzen Abend bei dir sein, okay? Ich hätte dich jetzt gerne hier. Deine Stimme in meinem Ohr. Wie du mir erzählst, dass wir alle Steine sind, du und ich und alle anderen. Steine, einer wie der andere, unbedeutend in einem großen Berg. Und dann würde ich lachen, aber wir wüssten beide, dass es nicht diese Art Lachen ist, dass es heißt, ich verstehe dich. Und dann würden wir so tun, als lägen wir nebeneinander, und uns gegenseitig erzählen, wie wir den anderen auskitzeln würden. Oh man, Ich vermisse dich. 

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Basti. ♥
Ich wollte dir nur mal eben sagen, dass du im Moment mein größter Lichtblick bist. Ich weiß, du wohnst weit weg, und ich kenne dich nicht persönlich. Aber ich glaube, das ist egal. Ich rede über mehr Wesentliches mit dir, als ich mit den Menschen in meiner Umgebung, in der ganzen Zeit in der ich sie schon kenne. Du bist einfach immer da wenn ich dich brauche. Wir hatten bestimmt ein Jahr keinen Kontakt, und jetzt ist es genau wie am Anfang. Wir schreiben jeden Tag, stundenlang.  Es reicht zu sehen, dass du geschrieben hast. Eine Nachricht von dir, ein Lächeln von mir. Wenn ich mit dir schreibe vergesse ich sogar meinen Exfreund, ich vergesse alles weil einfach nur noch du zählst. Danke für alles. Vielleicht bist du die Art Freund, die immer bleibt. Jemand, mit dem man auch einfach mal eine lange Zeit gar nichts zu tun hat, und wenn man sich dann wieder sieht, ist es wie vorher. Ich hoffe es, denn ich will dich wirklich nicht mehr verlieren. Vielleicht heiraten wir ja wirklich irgendwann, wer weiß? Das wäre doch wirklich unheimlich romantisch. Aber leider ist Romantik ja überhaupt nicht mein Ding..
Und trotzdem. Du wärst meine erste Wahl. ♥

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Wuwu.
Es ist schwer. Es ist so schwer, nach allem was passiert ist, dich so zu lieben wie früher. Mein Kopf steht mir oft im Weg, oft kommen einfach Erinnerungen zurück die mich davon abhalten mich dir gegenüber so zu benehmen, wie ich will. Es wird sicher noch lange Zeit schwer bleiben, bis es leichter wird, aber das ist es mir wert. Ich will neue Erinnerunge sammeln. Mit dir. Ich glaube, ich habe noch nie jemanden so geliebt wie dich. Ich bin nicht die Art Mädchen, die sich schnell verliebt. Auch nicht die, die schnell vertraut oder sich jemandem öffnet. Aber du, du hast das geschafft. Du hast geschafft, dass ich dich liebe. Ich liebe dich. Mit allen deinen Fehlern, mit allen deinen kleinen, wunderbaren Macken. Ich bin nicht so gut mit Worten, zumindest nicht, wenn es um dich geht.. Aber ich will einfach, dass du weißt, ich werde immer zu dir gehören. Egal was irgendwann passiert, egal ob wir getrennt werden. Du bleibst mein Gegenstück, das einzige. Zumindest das einzige, das ich will.
I love you infinite and beyond.

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6 Kommentare:

  1. Ich musste bei den ersten beiden Briefen total weinen.


    Eigentlich müsste ich jetzt noch irgendwas dazu schreiben, aber ich weiß nicht was, wären doch nur wieder irgendwelche blöden Floskeln, die keinen Sinn ergeben. Und das will ich nicht. Also lass ich es bleiben. Es gibt Momente im Leben, in denen es besser ist, einfach mal die Klappe zu halten.

    Aber ich musste trotzdem weinen.

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    1. Danke, dass du mir das gesagt hast.
      Ich habe beim schreiben des ersten, und lesen des zweiten auch geweint.
      Freut mich, dass meine Gefühle richtig rüber gekommen sind..

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    2. Glaub mir, nicht nur Hanna musste weinen. Ich habe bei den ersten beiden Briefen mehr geraten als wirklich gelesen was da steht. Durch die Tränen war meine Sicht total verschwommen und jedesmal, wenn ich sie wieder lese, erinnere ich mich an die Tränen vom ersten Mal.

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  2. Ich musste ebenfalls total weinen als ich die Briefe gerade gelesen habe. Vorallem bei den ersten zwei...sie erinnern mich an meinen Besten Freund, der zwar noch lebt, aber um den ich mir unendliche Sorgen mache. Weil ich genau weiß, wie beschissen es ihm geht. Aber ich komm' nicht mehr an ihn ran. Wenn er nicht gerade arbeitet, betrinkt er sich bzw. haut sich mit irgendeinem anderem Zeug weg. Ich mache mir unendliche Sorgen um ihn.
    Ich hoffe dir geht es gut!
    ganz liebe Grüße,
    Matilda

    p.s. du hast jetzt eine neue leserin

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    1. Ich kann das gut verstehen, war bei ihm auch so. Das ist eine schwierige Situation.. Du kannst nur versuchen ihm beizustehen, und wenn du merkst es wird schlimmer solltest du vielleicht auch mal mit jemandem darüber reden, der vielleicht helfen kann..

      da freu ich mich! ♥

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  3. Oh man ey, mir kommen immer wieder die Tränen, wenn ich das lese..Die Vorstellung das du eines Tages einfach nicht mehr da bist macht mich fertig

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