Ich saufe und saufe, ich hab seit über einer Woche nicht getrunken. Irgendwann habe ich eine Flasche Wodka weg und beschließe, dass es reicht. Ich sitze auf meinem Stuhl, rauche, höre den anderen zu, hör auf die Musik. Ich liebe solche Feiern. Ein Freund hat Geburtstag. Irgendwann kommt auch sein Bruder, ich unterhalte mich mit ihm. Nach ein paar Minuten fängt er an von seiner Exfreundin zu erzählen. "Ich bekomm sie einfach nicht aus meinem Kopf." Ich sitze da, bin völlig betrunken und versuche mich auf seine Worte zu konzentrieren. Kann man nicht einmal Pause machen? Man sollte meinen, wenigstens wenn man betrunken ist werden keine Ratschläge erwartet. Er schaut mich erwartungsvoll an, und ich erzähle irgendwas von wegen, dass es besser wird, und noch jede Menge anderen Scheiß. Aber ich bin betrunken, man kann nichts produktives von mir erwarten. Scheinbar habe ich trotzdem einigermaßen die richtigen Worte gefunden, denn  er nimmt mich in den Arm und sagt mir, dass ich süß bin. Ich zucke unter der Berührung zusammen, sie kommt überraschend. Ich nehme ihn auch in den Arm, und irgendwann fängt er an zu weinen. Ich frage mich, wie ich hier nur gelandet bin. Ich kenne diesen Jungen kaum. Die anderen kommen wieder, unter anderem auch seine Freunde. Sie wollen alle wissen was los ist, aber ich ziehe ihn weg, nach draußen. Etwas abseits schlägt er vor Bäume und sinkt dann auf den Boden und heult. Ich setze mich neben ihn. Irgendwann hat er sich wieder beruhigt und wir gehen wieder zu den anderen. Sein Bruder kommt betrunken an, und nimmt ihn in den Arm. "Gebt dem Jungen mal ein Bier!" Ich verdrehe die Augen und fahre ihn an: "Der Junge braucht nicht noch mehr Alkohol. Lass mich das machen." Dann hab ich mich den restlichen Tag um ihn gekümmert, bis er abends eingeschlafen ist. Wat'n Stress.